frisches Grün als Hauptnahrungsnahrungsmittel
Unter einer artgerechten Meerschweinchenhaltung wird oft verstanden, dass die Tiere viel Platz benötigen. Die Ernährung der Meerschweinchen ist aber ebenfalls ein Teil der artgerechten Haltung. Meerschweinchen gehören zu den Herbivoren, was bedeutet, dass es sich hierbei um reine Pflanzenfresser handelt. Sie stammen aus den Anden, einem grossen Gebirge in Südamerika. Sämtliche Futterpflanzen, die die Tiere dort vorfinden, sind von einem hohen Rohfaseranteil geprägt: Trockene Gräser, Samen, Wurzeln, Blätter und einige wenige Früchte
Gras und qualitativ hochwertiges Heu ist die Nahrungsbasis der Meerschweinchen. Mit der richtigen Ernährung können Meerschweinchen ein gesundes und langes Leben führen. Und es kann vielen Krankheiten vorgebeugt und die Lebenserwartung erhöht werden.
Das natürlichste Nahrungsmittel für die Meerschweinchen wäre eine
artenvielfältige Wiese.
Da sich aber vor allem in den Wintermonaten diese Art von Fütterung schwierig darstellt, ist das Heu eine sehr gute Alternative. Im Winter bieten sich als Frischfutter folgende Alternativen an: Karottenkraut, Fenchelkraut, Endiviesalat, Chinakohl, Radicchio, Chicorée, Kohlrabiblätter, Kräuter, Spinat, Selleriegrün, Mangold, Wirsing, Grünkohl, Weikohl. Auch im Winter sollte Grünfutter immer frisch und vielfältig zur Verfügung stehen. Dazu gibt es Heu zur freien Verfügung.
Meerschweinchen benötigen Heu, damit der Darm intakt bleibt und funktioniert. Meerschweinchen besitzen einen Stopfdarm. Aufgrund der schwachen Muskulatur des Magens sind die Tiere auf eine ständige Futteraufnahme angewiesen - in der Natur nehmen sie 80 – 100 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich - um den Nahrungsbrei zur weiteren Verdauung in den Darm schieben zu können. Der Magen befindet sich also stets in gut gefülltem Zustand. Das Fassungsvermögen des Magens beträgt bei einem erwachsenen Tier ca. 20 bis 30 ml.
Aus diesen Gründen müssen Meerschweinchen täglich unbegrenzt die Möglichkeit besitzen, Heu zu fressen. Wenn die Nahrungszufuhr unterbrochen wird, kommt es zu gefährlichen und schmerzhaften Blähungen, weil Lücken entstehen
Das Heu dient ebenfalls dem Zahnabrieb für die Backzähne. Die Zähne eines Meerschweinchens wachsen kontinuierlich nach, und durch das Kauen/Mahlen schleifen sich die Backenzähne ab. Meerschweinchen sollten wenn möglich Heu aus dem ersten Schnitt fressen, es ist viel stärker verholzt und enthält viel weniger Eiweiss als solches aus dem zweiten oder dritten Schnitt (Emd).
Frisst ein Meerschweinchen nicht, ist das immer eine Notfallsituation!
Blätter und Kräuter
Äste dienen gleichzeitig auch als Verstecksmöglichkeiten und im Sommer als Schattenspender.
Hartes Brot dient nicht zur Abnutzung der Schneidezähne. Für die Schneidezähne eines Meerschweinchen ist Brot keine Herausforderung
Apfelbaum |
Rottanne |
Haselnuss |
Ein Korb voller Wiese: Löwenzahn, Gras, Spitzwegerich, Breitwegerich, Rotklee
Es sollte für jeden selbstverständlich sein, dass nicht von
Strassenrändern gepflückt wird, an denen viel Autoverkehr herrscht. Ebenso
sollte man darauf achten, dass man nicht gerade den Gassiweg der Hundehalter
erwischt, wo das Wiesenfutter durch Kot und Urin verschmutzt wird.
Frische Kräuter und Blätter aus dem Garten ergänzen den Speiseplan
Himbeerblätter dürfen
frisch oder getrocknet täglich gefüttert werden. Die Blätter werden bei
Entzündungen im Mund- und Rachenbereich angewendet. Innerlich für
Blutreinigungskuren und bei Durchfall. Wegen der Stacheln immer nur die ganz
jungen Blätter verfüttern, wo es keine oder nur wenige Stacheln dran hat. Es
gibt bereits auch Züchtungen, die ohne Stacheln sind
Pfefferminze regt den
Appetit an, wirkt entzündungshemmend, keimtötend und verdauungsanregend
Melissenblätter können frisch
und getrocknet angeboten werden. Sie sind stark Kalziumhaltig, wirken
appetitanregend, krampfstillend, magenstärkend und unterstützend bei Blähungen.
Spitzwegerich ist ein gutes
Mittel gegen Husten, er wirkt antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend
und schleimlösend. Getrockneter Spitzwegerich hat einen sehr hohen Nährwert,
ist besonders leicht verdaulich und dient somit zur Stabilisierung der Verdauungsfunktionen
besonders bei Magen- und Darmproblemen.
Rotklee: Oft
wird davon gewarnt, Klee zu verfüttern, da grad junger Klee im Frühling in
grossen Mengen stark aufgasend und bei übermässigem Verzehr zu Durchfall führen
kann. Weiss- und Rotklee werden in geringen Mengen gut vertragen.
Gänseblümchen
wirken in grossen Mengen leicht abführend, sie unterstützen den Heilungsprozess
bei Lungenkrankheiten
Hirtentäschelkraut
wirkt blutstillend und hilft bei hohem und niedrigem Blutdruck.
Es hat einen hohen Vitamin C-Gehalt! ACHTUNG: Wirkt wehenfördernd! Nicht an
tragende Tiere verfüttern! Hirtentäschel gilt als Heildroge und sollte nicht in
Massen und nicht ständig gefüttert werden
Melisse |
Hirtentäschelkraut |
Spitzwegerich |
Aufgepasst - Diese Pflanzen sind hochgiftig
Gemeiner Hahnenfuss - oder besser als Butterblume bekannt und Eibe dürfen auf keinen Fall an die Tiere verfüttert werden, da beide Pflanzenarten giftig sind.
Bereits kleine Mengen von Eibe kann tödlich wirken.
Eibe - hoch giftig |
Butterblume - Gemeiner Hahnenfuss |